Rasseberichte

Bitte wählen Sie die Rasse aus.

 
  Rasseberichte anzeigen

 

Die Suche hat 2 Ergebnisse geliefert!

Irish Terrier

A little difference oder "nomen est omen"

Wie ein Irish Terrier Mädchen zum Rüden wurde und dann zum Behindertenbegleithund!

Jeder Hund ist etwas besonderes, für jeden Halter schreibt der Besitz seines Hundes Spuren in sein Herz. Der Hund, über den der folgende Artikel berichten möchte, soll für einen Menschen mit Behinderung Brücke werden zu einem „normalen“ selbstbestimmten Leben, ist Bindeglied zwischenMenschen mit Behinderung und denen ohne.

„A little Difference“ oder „Nomen est Omen“

Kann ich es zugeben: Diffi war eigentlich ein Mädchen… Beim täglichen Puppy - Wiegen reichte mir mein Mann immer die Welpen an, Rüde, 320 Gramm, Hündin, 260 Gramm, usw. Nach seiner Ansage sollte immer eine Hündin überbleiben! Bis zum 4. Lebenstag, als ich mal alleine wiegen musste: siehe da, das Mädchen war ein Kerl - so hatte er seinen Namen weg: „A little Difference“!

Mit sechs Wochen ist er im Welpenalter nach „Campbell’s Welpentest“ getestet worden auf seine eventuelle Eignung als Behindertenbegleithund. Der Test lief positiv ab und erst jetzt stand seine besondere Zukunft fest.



Diffi ist am 08. März 2007 an die Kynos-Stiftung "Hunde helfen Menschen" übergeben worden und ist auf dem Wege, ein Behindertenbegleithund zu werden. Er wurde bis Ende Dezember in Rostock bei einer Patenfamilie mit Wohnsitz beim Rostocker Zoo groß. Löwen & Tiger zählen trotzdem nicht zu seinen Lieblingstieren, das waren die Affen und Pinguine - denen konnte er stundenlang zusehen.

Seit Januar 2008 ist er im Alter von 12 Monaten in das Ausbildungsprogramm der Kynos-Stiftung in Markgrafenheide bei Rostock aufgenommen worden. Nun wird er mit Hilfe von Clickertraining intensiv geschult und auf seine zukünftigen Aufgaben vorbereitet. Seine Patenfamilie sagt von ihm: “Am Anfang war er ziemlich unkonzentriert und hat viel rumgespielt aber jetzt nach nur einer Woche apportiert er fast alles, kann auf Kommando bellen und Türen aufschieben! Die Trainerin Frau Ebersberger meint, er denkt manchmal zu viel nach.. wenn man was vom ihm will sitzt er vor einem und man kann in seinen Augen richtig sehen wie es in seinem Kopf arbeitet.“



Nach der Vorausbildung folgt eine Intensivschulung. Erst dann werden die für ihn in Frage kommenden Klienten zu einem Treffen (persönlichen Kennenlernen) eingeladen, um den richtigen Partner/zukünftigen Besitzer auswählen zu können. Denn schließlich muss man ja auch im Vorfeld sehen, dass nicht nur der Mensch Sympathie für seinen Vierbeiner zeigt, sondern der Hund soll und muss sich in der Nähe und bei diesem Menschen auch wohlfühlen.

Dieses neue Paar bekommt zum Abschluss eine Teamschulung, bei der Diffi mit dem für ihn gefundenen Zweibeiner zusammen geschult wird. Auch im weiteren Verlauf steht die Kynos-Stiftung dem Behinderten bei allen Fragen zu seinem Hund zur Verfügung.
Der Wert eines Begleithundes liegt bei ca. 20.000,- €. Durch die Spende eines Welpen vom Züchter an die Stiftung, vielfältige weitere Spenden und großen persönlichen Einsatz der Patenfamilien ist es der Stiftung möglich, einen Hund als rund-um-die-Uhr-Hilfe für einen Behinderten weitaus kostengünstiger zur Verfügung zu stellen. Der Hund verhilft Ihnen über verschiedene Wege zur Steigerung ihrer physischen Aktivität, zur Stabilisierung ihrer Identität und zur Belebung ihrer sozialen Kontakte.

Ich denke, es steht einer Rasse zur Zierde, wenn man daraus Hunde auf diese Weise in den Dienst des Menschen stellen kann und ich bin stolz auf „A little Difference“, den etwas anderen Irish Terrier.


(Autor ist dem KfT bekannt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des KfT)
veröffentlicht am: 05.08.2008
Irish Terrier

Buckley, der Therapie-Begleithund

Irish-Terrier - „Ein Hund aus Gold - innen wie außen" (Jack London)

2007 - der Wunsch nimmt Gestalt an -
ein Irish ca. 9 Wochen alt, nimmt Besitz von unserem Haus, uns selbst hat er schon lange im Sturm genommen.


Buckley “ genannt “Sir", "Earl of … Uisge Baha" oder "Die Rübe

Wie seit langem geplant hatte ich, da in meiner kleinen Praxis zu dieser Zeit weniger zu tun, Zeit für einen Welpen. Eine Zielsetzung war nun weiterhin auch seine Ausbildung zum Therapiebegleithund, besonders gut geeignet aufgrund seines ruhigen, gelassenen, ausgeglichenen Charakters und Sozialverhaltens.

Er konnte also in genügend Zeit und Ruhe stufenweise an die Praxisarbeit  herangeführt werden - zeitlich gestaffelt, stundenweise langsam gesteigert.
Auch hatte er in Arbeitspausen immer in meiner kleinen Teeküche „Familien-Praxis-Betriebsanschluss“ auf seinem „Ruhesitz“.

Parallel hierzu:
Erziehungsunterricht - Bellen oder Fiepen = Tür zu, Alleinsein in der Teeküche!
Clever wusste er schon nach drei Tagen - Praxisbetrieb: Ruhe ist angesagt!
Natürlich gab´s auch Hundeschule, Strassenentdeckungsgänge, Bus fahren, Schiffsfahrten, Autofahrten zu Praxis-Hausbesuchen, Toben am Hundestrand, etc.;
ab dem Alter von 14 Monaten Ausbildung zum Therapiebegleithund, gestaffelt, mit Unterbrechungen und abschließend eine 3-teiliger Prüfung -

-
Praktischer Teil:
 Gehorsamkeitsprüfung, Geschicklichkeitstest und Toleranz beim Therapiemitteleinsatz
-
Video:
 Buckley in meiner Praxis beim Arbeitseinsatz
-
Schriftlicher Teil:
 Therapiemöglichkeiten des Hundes, Erste Hilfe am Hund etc.

Anschließende Arbeitseinsätze - mit Begeisterung wahrgenommen:
Endlich als Hauptperson mit dabei sein - und - Leckerlis, leider aber auch endlich begrenzt (Mist!!)!



"Arbeitsaufträge"
 -
Regulierung der Spastik
 -
Förderung der Sensorik und Feinmotorik, als taktische    Möglichkeit zur Motivation der Kinder
 -
Koordination von Muskeln und Gelenken

"Dienstzeiten"
 -
zunächst beschränkt auf max. 1-11/2 Std. am Tag, wenn´s sinnvoll erschien

So ging's auch zum Einsatz in Wohn- und Werkstätten bei Erwachsenen mit Handicap und bei Kindern:
Ein 3-jähriges Mädchen, erstmals bei mir zur Therapie, auswärts vorbehandelt, also wissend was sie erwarte, kam zur Vojta-Therapie:
Grosse „Lippenschippe“, Krakeel, in der Trotzphase, Mutter skeptisch, zweifelnd, ängstlich  -  auch noch ein  Hund dabei! Ob das wohl gut geht?!

Frage:
Kennst Du unseren „Buckley“ schon? Der ist doch so lieb!!
Nachher kannst Du sicher mit ihm ein bisschen spielen!



Von seiner Art und Zutraulichkeit überrascht und dem Wunsch getrieben mit ihm spielen zu wollen gab`s keine Probleme mehr, auch nach längeren Therapiepausen.
Heute kennen alle, auch der Weihnachtsmann des Mädchens, „Buckley“ den Therapiehund.


Auch bei Einsätzen in Wohn- und Werkstätten Erwachsener mit Handicaps ist er „Der Star “, ausgeglichen, ruhig und still.

Hieß es doch früher immer „Hallo Dagmar“ so heute „Hallo Buckley“;
ist er mal nicht mit dabei - große Enttäuschungsfrage: Wo ist er???

Weiter heißt es doch auch immer häufiger bei jedem Kontakt, „ Buckley freut sich gleich, wenn er mich sieht! “
Na klar, kann er doch nicht nur mitmachen, bekommt er dafür ja auch noch Leckerlis, Streicheleinheiten und wird gelobt…!   
Stolz wie ein Spanier geht er zwischen seinen Fans umher - mindestens einen Kopf größer - fehlt nur noch „huldvolles Winken mit der Pfote zum Interview“.

Auch sonst, im Praxisalltag lautlos mit dabei, von allen dennoch wahrgenommen und aber auch vermisst - ist er mal nicht mit dabei - ist er für alle wichtiger „Praxismitarbeiter“.

Haben Manche, skeptisch, zunächst noch Angst vor Hunden, tauen sie dann doch schon nach kurzer Zeit auf.

So ist immer der Hund nicht nur Beziehungsvermittler sondern als Co-Therapeut beseeltes und wertvollstes Therapiemittel, Bereicherung meines Lebens und meiner Arbeit mit Menschen, ein echter Familien-Menschenfreund - eben ein Hund aus Gold!

(Autor ist dem KfT bekannt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des KfT)
veröffentlicht am: 21.04.2014